FAQs
Dreh- und Angelpunkt einer Fahrzeugbewertung – Die Zustandsnoten
Es ist die entscheidende Aussage in einer Fahrzeugbewertung: Die Zustandsnote. Vergleichbar mit einem Schulnotensystem von 1 (sehr gut) bis 5 (verbraucht) steigt oder fällt mit ihr der ermittelte Fahrzeugwert.
Bei Old- oder Youngtimerfahrzeugen greifen die aus dem normalen Gebrauchtwagenbereich stammenden Bewertungsmaßstäbe nicht mehr vollständig. Dort sind Kriterien wie Laufleistung, das Alter, die Vorbesitzeranzahl oder auch die Farbe ein entscheidender wertbeeinflussender Faktor. Bei Oldtimern oder Youngtimern spielt dies häufig nur noch eine untergeordnete Rolle – es ist ganz klar, ein 20 oder auch 40 Jahre altes Fahrzeug wird im Regelfall diverse Besitzer gehabt haben, die Laufleistung ist vielfach nicht nachvollziehbar und was die Farbe angeht: Da darf es dann auch gern einmal etwas greller sein und kann aus dem Einheitsbrei auf den Straßen herausstechen.
Die Zustandsnote des Fahrzeuges wird anhand des Zustandes der einzelnen bewerteten Baugruppen rechnerisch ermittelt.
Die einzeln bewerteten Baugruppen sind folgende:
- Blech
- Lack
- Chromteile (so vorhanden)
- Dichtungen/Gummiteile
- Glas
- Reifen
- Fahrgastraum
- Motorraum
- Motor
- Kofferraum
Die durch Classic-Analytics entwickelten Zustandsnoten sind dort wie folgt beschrieben:
Zustandsnote 1
Makelloses Fahrzeug, an dem sich auch bei genauester Prüfung keinerlei (!) Mängel an Optik oder Technik finden. Ein Fahrzeug, dessen Restauration in allen Punkten den absoluten Höchststand des heute handwerklich Machbaren darstellt und daher einen enormen finanziellen Aufwand erfordert. Extrem selten.
(Übertrifft deutlich den Qualitätsstandard der heute üblichen Großserienproduktion)
Zustandsnote 2
Sehr gutes, mängelfreies Fahrzeug im original erhaltenen oder aufwändig restauriertem Zustand ohne Fehlteile und mit allenfalls leichten Gebrauchsspuren.
(Entspricht einem 3 bis 8 Jahre alten, optimal gepflegten Mittelklassewagen mit einer Laufleistung von maximal 50.000 bis 100.000km)
Zustandsnote 3
Gebrauchtes Fahrzeug im ordentlichen Zustand, das normale Spuren der Jahre oder einzelne, kleinere Mängel zeigt. Uneingeschränkt fahrbereit, ohne Durchrostungen und ohne sofort notwendige Instandsetzungsarbeiten.
(Entspricht einem 8 bis 12 Jahre alten, optimal gepflegten Mittelklassewagen mit einer Laufleistung von 100.000 bis 200.000km)
Zustandsnote 4
Verbrauchtes Fahrzeug mit deutlich erkennbaren Mängeln, das nur eingeschränkt fahrbereit ist oder an dem sofortige, einfach durchzuführende Arbeiten notwendig sind. Kann leichte bis mittlere Durchrostungen oder Fehlteile aufweisen.
(Entspricht einem 12 bis 20 Jahre alten, durchschnittlich gepflegten Mittelklassewagen mit einer Laufleistung über 250.000km)
Zustandsnote 5
Restaurierungsobjekt im nicht fahrbereiten oder (teil)zerlegtem Zustand mit zahlreichen Fehlteilen, das nur mit größeren Investitionen wieder aufgebaut werden kann.
(Entspricht einem über 20 Jahre alten, schlecht gepflegten Mittelklassewagen mit über 300.000 Kilometer Laufleistung, bei dem der anstehende Prüftermin zur Hauptuntersuchung das Aus bedeutet bzw. technische Defekte die Nutzung aus wirtschaftlicher Sicht beenden)
Quelle: https://classic-analytics.de/de/oldtimerpreise/zustandsnoten
Besonderheiten
Es gibt vielfach auch Fahrzeuge auf dem Markt, die Besonderheiten aufweisen, die sich diesem Schema entziehen. So kann es sein, dass beispielsweise eine vollständige Fahrzeughistorie vorhanden ist oder eine belegbare Minderlaufleistung vorliegt. Ebenso kann ein vollständiger oder weitgehender Originalzustand vorhanden sein – das Ganze ist so vielfältig wie die Fahrzeuge und ist teilweise auch abhängig vom jeweiligen Hersteller.
Infolgedessen kann es beispielsweise vorkommen, dass der unangetastete Zustand 3 eines vollständig original erhaltenen Fahrzeuges wertmäßig oberhalb des in mühevoller Heimarbeit restaurierten Zustandes 2 liegt. Ganz einfach deswegen, weil von exakt diesem Fahrzeug derzeit eher unrestaurierte Exemplare mit originaler Patina gesucht werden (ein schönes Beispiel dafür sind die diverse Stuttgarter Sportwagen aus den 60er und 70er Jahren).
Genauso gibt es Fahrzeuge, wo all dies keine Rolle spielt, da der Markt leergekauft wurde oder Tuning- bzw. Optimierungsmaßnahmen fast schon Voraussetzung sind.
All dies gilt es mit Sachverstand und Augenmaß zu beurteilen – kontaktieren sie uns!
Eine Nutzungsausfallentschädigung stellt den Ausgleich für den Vermögensschaden durch Nichtnutzbarkeit des Fahrzeuges innerhalb der Reparatur- oder Wiederbeschaffungsdauer dar. Sie ist somit die Alternative zu einem Mietwagen.
Dieser Wert stellt den Fahrzeugwert im nicht reparierten Zustand auf dem regionalen Markt bei zertifizierten Fahrzeugverwertern dar.
Diese Wertminderung spiegelt die Tatsache wider, dass ein vormals verunfalltes und anschließend sach- und fachgerecht wiederhergestelltes Fahrzeug auf dem Markt einen geringeren Erlös als ein vergleichbares nichtverunfalltes Fahrzeug erzielt. Die Berechung und Auszahlung des merkantilen Minderwertes dient somit dem Vermögensausgleich des Geschädigten.
Einflussfaktoren sind je nach Berechnungsverfahren folgende:
- Laufleistung
- Alter
- Marktgängigkeit
- Verhältnis Wiederbeschaffungswert zu Neupreis
- Verhältnis Wiederbeschaffungswert zu Restwert
- Verhältnis des Aufwandes Neuteile zu Aufwand Lohnkosten
- Verhältnis Schadenhöhe zum eigentlichen Fahrzeugwert
- Vor- und/oder Altschäden
- Schadenintensität.
Die Angabe einer Wertminderung erfolgt nur im Haftpflichtschadenfall.
Eine solche Wertminderung liegt dann vor, wenn das Fahrzeug aus technischer Sicht nicht vollständig wiederhergestellt werden kann. Dies kann zum Beispiel im Falle von durch den Hersteller nicht mehr lieferbaren Teilen vorliegen. Die Angabe einer Wertminderung erfolgt nur im Haftpflichtschadenfall.
Dies ist der Betrag, der für ein dem verunfallten Fahrzeug vergleichbares Fahrzeug, bei einem seriösen Händler auf dem regionalen Markt und für eine Beschaffung in einem angemessenen Zeitraum, aufgewendet werden muss.